Ansbach solidarisch - 1. Kundgebung am 18.12.2021

14. Januar 2022

Bei der Kundgebung am 18.12.2021 sprachen Oliver Rühl, Grüne, Elke Homm-Vogel, Bürgermeisterin und Mitglied der FW Ansbach, Herr Oberbürgermeister Thomas Deffner, CSU, Herr Ulrich Rach, Bürgerbewegung für Menschenrechte und Kathrin Pollack, SPD Vorsitzende und Stadträtin.

Kathrin Pollack sprach zum Thema Kinder und Jugendliche in der Pandemie. Nachfolgend veröffentlichen wir den Redebeitrag.

Bildungslücken, Lockdown, fehlender Freizeitausgleich: Kinder und Jugendliche gehören zu den größten Leidtragenden der Corona-Pandemie. Das Ausmaß ihrer Entbehrungen findet nach knapp zwei Jahren Corona jedoch weiterhin viel zu wenig Beachtung.

Dabei zeigen immer mehr Studien zur psychischen Gesundheit von jungen Menschen deutlich: Die mentalen Belastungen sind für sie in der Pandemie enorm. Nach dem großen Lockdown im vergangenen Frühjahr mit KiTa und Schulschließungen, nahezu kompletter Einstellung des privaten Lebens wurden im Juni und Juli 2020 wieder Lockerungen vollzogen, alle atmeten durch.

Die Kinder durften wieder KiTas und Schulen besuchen, Vereinssport konnte, zumindest im Freien wieder stattfinden, Freunde durften sich wieder treffen. Bis der nächste Lockdown, zunächst der Lockdown light im November 2020 nötig wurde. Vereinssport und Vereinsaktivitäten wurden untersagt, Schulen wurden teilweise in Wechsel- und Distanzunterricht geschickt; am 16.12. wurden die Schulen komplett geschlossen. Notbetreuung gab es in Schulen und KiTas, für die Eltern, die arbeiten gehen mussten und keine Möglichkeit zu Homeoffice und co. hatten. Eine schlimme Zeit für die Kinder, eine schlimme Zeit für die Eltern, aber auch für Erzieher und Lehrerinnen, die sich bis in den März 2021 hinein erstrecken sollte. Zwischenzeitlich tat sich eine große Hoffnung auf, seit dem 27.12.2020 gibt es sie, die Impfung gegen Corona. Bis zum Sommer sollten alle Erwachsenen, eine Möglichkeit zur Impfung erhalten. Die Freude bei vielen Menschen war groß. Doch leider hat sich gezeigt, dass zu viele Menschen aus unterschiedlichen Gründen die Impfung ablehnen. Auch aus diesem Grund kam es im Herbst 2021,wie es kommen musste.

Am 10.11.2021 wurde in Bayern erneut der Katastrophenfall ausgerufen. Doch was ist mit den Kindern? Was müssen wir tun, um sie zu schützen, sie vor weiteren körperlichen und psychischen Schäden zu bewahren? Ich möchte einige wesentliche Anliegen nennen: -Flächendeckende KiTa und Schulschließungen müssen unbedingt vermieden werden -Sport-, Bewegungs- und außerschulische Bildungsangebote müssen für alle Kinder und Jugendlichen bis 18 Jahren geöffnet sein -Präventive Hilfsangebote für Kinder müssen verstärkt angeboten und zugänglich gemacht werden -Besonders belastete junge Menschen müssen gezieltere Unterstützung erhalten -Es muss in KiTas und Schulen flächendeckend getestet werden, eine Testnachweispflicht in KiTas reicht nicht aus! Das Einführen der Lolly Pooltests auch in KiTas ist bedingt notwendig

Eine besorgte Mutter eines 13 Jährigen Teenagers hat mir traurig berichtet, dass ihr Sohn im Frühjahr 2022 nicht am Konfirmationsunterricht teilnehmen kann, weil er nicht geimpft ist. „Der Junge wird regelmäßig in der Schule getestet, warum darf er nicht zum Konfirmationsunterricht?“, wollte sie wissen. Ich hatte auch keine Antwort darauf. Ich frage mich, ist diese Regel wirklich notwendig? Wohin führt es, wenn dieses Kind aus der Gemeinschaft der jungen Menschen zur Hinführung auf die Konfirmation außen vor gelassen wird, aber in der Schule mit eben den gleichen Kindern Stuhl an Stuhl sitzt? Das darf in meinen Augen nicht sein!

Und auf der anderen Seite sind unsere Kleinsten und Kleinen die größten Helden und Heldinnen der Pandemie! Es ist eine Wohltat an einer unserer Grundschulen in der Pausenzeit vorbeizulaufen und zu sehen, wie unsere Kinder spielen und fröhlich sind, kaum ein Jammern kaum ein Klagen! Davon könnten sich einige Menschen, die das Tragen einer Maske zu dem ein oder anderen Anlass als Grundrechtseinschränkung sehen, ein großes Stück abschneiden!

Lassen Sie uns alle bitte mehr auf unsere Kinder und unsere Heranwachsenden achten! Der Weg in eine gute Zukunft führt über Brücken, nicht durch Gräben! Meine persönliche Bitte an Sie als erwachsene Menschen: Lassen Sie sich impfen und halten Sie sich an die bekannten Regeln! Wir Erwachsenen müssen den Kindern ein Vorbild sein! Nur so kommen wir gut aus dieser Krise!

Für unsere Kinder, für unsere Zukunft! Vielen Dank

Teilen