Eine weitere Kundgebung zum Thema "Ansbach solidarisch - Ansbach verbunden" fand am 08.01.2022 statt. Der SPD Kreisverband Ansbach hatte zu einer überparteilichen Versammlung aufgerufen, alle demokratischen Parteien im Ansbacher Stadtrat waren vertreten.
Den Redebeitrag unserer Vorsitzenden Kathrin Pollack können Sie hier im folgenden nachlesen:
Liebe Ansbacherinnen und Ansbacher, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger aus der Region,
zunächst möchte ich Ihnen allen danken, dass Sie heute hier sind. Das berührt mich wirklich, dass der Martin-Luther Platz, das Herz unserer schönen Stadt, so gut gefüllt ist.
Das wir hier in Ansbach solidarisch zusammenstehen, sieht man daran, dass neben der SPD Ansbach als Veranstalterin und den Grünen Ansbach als Unterstützer, auch unser Oberbürgermeister Thomas Deffner anwesend ist. Auch sind viele Mitglieder der BAP Ansbach und der Freien Wähler Ansbach unserem Aufruf gefolgt; die CSU Ansbach hat, ebenso wie Mitglieder der ÖDP und der OLA ihre Unterstützung zugesagt.
Dies ist in Zeiten, in denen die Demokratiefeinde scheinbar ohne Gegenwehr immer mehr Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen und sogenannte Spaziergänge unterwandern, ein wichtiges Zeichen für den Zusammenhalt der demokratischen Parteien und unserer Gesellschaft. Vielen Dank, dass Ihre alle da seid!
Gerne möchte ich in diesem Zusammenhang die Haltung der Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg zitieren: Bedenken zu den Corona-Maßnahmen und den Einschränkungen des gesellschaftlichen Zusammenlebens sind in der Demokratie möglich und nötig. Deren Äußerung ist ein Zeichen einer lebendigen Demokratie. Jede*r Einzelne hat jedoch die Verpflichtung seine Kritik nicht in den Dienst von Feinden unserer Demokratie zu stellen und zu hinterfragen, mit wem er oder sie auf der Straße steht. Keine Sorgen, keine Kritik, keine Empörung und auch keine Enttäuschung rechtfertigen den Schulterschluss mit den Feinden unserer Demokratie.
Unter dem Motto: Ansbach verbunden – Ansbach solidarisch stehen wir heute zusammen. Stellvertretend für alle von der Pandemie betroffenen Menschen, denn das sind wir ja alle, zeigen wir heute im besonderen Solidarität mit allen Beschäftigten in den Gesundheits- und Care-Berufen, mit den Gastronomen und den Kulturschaffenden. Mit den Menschen, die im Einzelhandel und im Dienstleistungsgewerbe arbeiten, mit den Polizistinnen und Polizisten und den Beschäftigten in den Gesundheitsämtern, mit Kindern und den Seniorinnen und Senioren.
Die Demonstrationsführer der Anti-Corona-Demos beanspruchen häufig für sich, dass Sie die größte Bewegung sind. Eine Mehrheit, die nicht mehr aufzuhalten sei. Hier möchte ich einfach ganz nüchterne Zahlen entgegenstellen: Zwischen 27.12.2021 und 02.01.2022 über 2,5 Millionen Menschen impfen lassen. Die größte Bewegung dieser Tage ist die Impfbewegung! Vielen Dank für Ihre Solidarität! Dagegen zeigt sich deutschlandweit leider häufig folgendes Bild:
Eine zunehmende Gewaltbereitschaft von Teilen der Demonstrierenden ist klar zu erkennen. Fast jeden Tag nehmen die Drohungen gegen Politikerinnen und Journalisten, Polizisten und Vertreterinnen der Zivilgesellschaft zu. In ihren Chatgruppen ist u.a. zu lesen:“ Keinen Millimeter zurückweichen! Kämpfen! Auch wenn’s mal schmerzt. Jeder sollte sich ganz ehrlich mal fragen, wie weit er bereits ist zu gehen.“ Ist das der Frieden, für den sie auf die Straße gehen? Das dürfen wir nicht unkommentiert stehen lassen. Deshalb sind wir heute zusammengekommen!
Lassen Sie uns nun eine stille Menschenkette um das Stadthaus und den Martin-Luther-Platz bilden. Wenn der Platz nicht ausreicht, erweitern wir an der Gumbertuskirche vorbei auf den Johann-Sebastian-Bach Platz. Gerne dürfen Sie sich mit mitgebrachten Schals oder Tüchern mit ihrem Nachbarn verbinden und somit noch mehr ein Zeichen der Verbundenheit ausdrücken, ohne den gegebenen Abstand zu missachten. Lassen Sie uns so für ca. 5 Minuten in Stille zusammenstehen.
Zum Ende werden wir, wie am 18.12.2021 bereits auch schon geschehen, das Lied unserer Ansbacher A-Cappella Band Viva Voce „Halt mer zamm“ spielen. Dann werde ich mich nochmals ganz kurz zu Wort melden.